Stimmen der Gründer*innen

Warum wir dabei sind

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Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen

„Wir müssen die Chancen nutzen, die sich aus der Zuwanderung ergeben. Und wir müssen es jetzt tun! Dies ist kein Widerspruch zu einer realistischen Bewertung der aktuellen Situation – der Frage, welche Voraussetzungen geflüchtete Menschen für die Integration auf dem Arbeitsmarkt mitbringen. Integration braucht Zeit. Sie wird am besten gelingen, wenn wir Wege in Beschäftigung unterstützen. Dafür haben wir mit unseren Partnern den Integration Point eingerichtet. Die breite Unterstützung unserer Arbeit durch andere Institutionen, Betriebe und Ehrenamtliche zeigt, dass hierzu ein Konsens gelebt wird. Als Dienstleister auf dem Arbeitsmarkt und als Arbeitgeber ist Vielfalt und Weltoffenheit gelebter Bestandteil unserer Arbeitswelt; im Umgang mit den Kundinnen und Kunden sowie mit den Kolleginnen und Kollegen.“

Björn Enno Hermans, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrt Essen

„Flucht und Migration sind nicht nur ein aktuelles Megathema, sondern werden uns als Generationenthema noch viele Jahre beschäftigen. In Essen haben die Wohlfahrtsverbände in ganz unterschiedlichen Bereichen eine lange Tradition in der Arbeit mit Geflüchteten und Migranten. Mit unseren vielfältigen Angeboten der Hilfe und Unterstützung stehen wir für eine freundliche, weltoffene und willkommen heißende Stadt. Unsere Angebote gelten gleichermaßen für alle Bürgerinnen und Bürger, genauso wie die Gesetze und Regeln unseres Landes. In unserer Stadt ist kein Platz für Intoleranz und Rassismus – mit Bildung und präventiven Angeboten widmen wir uns aber auch denjenigen, die solche inakzeptablen Positionen einnehmen. Wir sind daher gern und selbstverständlich Teil der Allianz für Weltoffenheit und Solidarität und sollten Unterschiedlichkeit und Vielfalt nicht nur als Herausforderung, sondern vor allem auch als Chance verstehen. Wir sind und bleiben überzeugt, dass mit vereinten Kräften ein friedliches und respektvolles Zusammenleben aller Essenerinnen und Essener gelingen kann.“

Philipp Hennen, Geschäftsführer des Arbeitskreises Jugend Essen

„Kinder und Jugendliche sind ein maßgeblicher Teil der Gesellschaft. Jugendverbände ermutigen junge Menschen, die Gesellschaft, in der sie aufwachsen, aktiv mitzugestalten. Grundwerte wie Respekt, Toleranz, Weltoffenheit und Solidarität sind dabei Leitlinien, die von allen handelnden Akteuren gemeinschaftlich getragen werden. Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und antidemokratische Tendenzen haben in den vielfältigen Maßnahmen und Strukturen der Kinderund Jugendarbeit keinen Platz. Vor diesem Hintergrund unterstützt der Arbeitskreis Jugend die Allianz und setzt sich gemeinsam mit den Essener Jugendverbänden für die Sicherung und Weiterentwicklung unserer weltoffenen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft ein.“

Dieter Hillebrand, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes – Region Mülheim-Essen-Oberhausen

„Das Ruhrgebiet ist seit über 100 Jahren ein Schmelztiegel
verschiedenster Nationalitäten. Viele Menschen unterschiedlichster
Religionen und Kulturen leben seither in Vielfalt und Eintracht gemeinsam in unserem Land. Wir wollen mit der Allianz ein Zeichen setzen, dass wir zu gesellschaftlichen Werten
wie Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität stehen. Wir müssen den
Menschen Perspektiven eröffnen, um ihnen die Teilhabe auf einen Ausbildungs bzw. auf einen Arbeitsplatz in unserer Stadt zu ermöglichen. Wir stehen sicher noch am Anfang. Als Gewerkschaften werden wir unsere Möglichkeit nutzen, um dazu beitragen, dass Integration auch gelingt.“

Ulrich Kanders, Hauptgeschäftsführer des Essener Unternehmensverbandes e.V.

„Die Essener Wirtschaft tritt für eine weltoffene Stadt, ein weltoffenes Deutschland und Europa ein. Jeder einzelne von uns sollte ausnahmslos die Menschenwürde schützen und unsere demokratischen Grundwerte als Grundpfeiler des friedlichen Zusammenlebens unterstützen. Menschen, die nach Europa und in unsere Stadt flüchten, weil sie in ihrer Heimat an Leib und Leben bedroht sind, müssen hier Zuflucht erhalten. Asylsuchende mit Bleibeperspektive und wir als Aufnahmegesellschaft müssen einen gemeinsamen Beitrag leisten, damit die Integration gelingt. Die Geflüchteten müssen die grundlegenden Werte und Regeln unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens anerkennen. Auf der anderen Seite tragen unsere Unternehmen mit Praktika, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen ihren Teil dazu bei, dass Integration keine Einbahnstraße ist.“

Dr. Bernhard Görgens, Vorsitzender des Essener Sportbundes e.V.

„Der Sport steht seit jeher für Werte wie Fairness, Respekt, Toleranz und friedliches Miteinander. Das demonstrieren tagtäglich etwa 130.000 Mitglieder in rund 550 Essener Sportvereinen – im Training wie im Wettkampf. Viele dieser Menschen haben einen Migrationshintergrund und sie haben im Verein eine sportliche Heimat gefunden. So leistet der Sport auch einen wertvollen Beitrag für eine gelungene Integration. Nun stehen wir vor neuen Herausforderungen, denn die zahlreichen Flüchtlinge in Essen wollen wir ebenfalls über den Sport in unsere Stadtgesellschaft integrieren. Dies geschieht mit innovativen Projekten und Aktionen, für die sich auch viele Ehrenamtliche in den Vereinen engagieren. Sie leben schon heute vor, wozu die Allianz aufruft. Deshalb ist der Essener Sportbund gerne Mitglied im Allianz-Team.“

Muhammet Balaban, Vorsitzender des Essener Verbundes der Immigrantenvereine e.V.

„In Essen leben Menschen aus über 150 Nationen. Mit ihrem vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz tragen zahlreiche Migrantenorganisationen dazu bei, ein respektvolles Klima in unserer Stadt herzustellen. Für das friedliche Zusammenleben engagieren wir uns alle gemeinsam mit voller Kraft! Essen ist unsere Heimat! Gestern, heute und morgen!“

Marion Greve, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Essen

„Ich habe eine Vision unserer Stadt Essen, die frei ist von Rassismus und Diskriminierung. Die Vision einer Stadt, in der wir in Frieden und gegenseitiger Achtung zusammenleben, in der Frieden uns über alle Unterschiede hinweg vereint. Eine Stadt, in der wir gewaltfrei leben und handeln in Gedanken, Worten und Taten. Eine Stadt, in der wir uns gegenseitig einladen und an den Festen der Anderen teilnehmen. Die Stärke unserer Essener Stadtgesellschaft ist die breite Einsicht, dass wir die großen sozialen Fragen nur gemeinsam lösen werden. Wir machen gemeinsam deutlich, dass es für unsere Gesellschaft Grundsätze gibt, die nicht verhandelbar sind. Hierzu gehören für mich Toleranz, Pluralität der Lebensentwürfe, Freiheit der Glaubensentscheidung ebenso wie die Befolgung von Recht und Gesetz und die Anerkennung unseres Staates. Indem wir die Allianz für Weltoffenheit und Solidarität gründen, tragen wir dazu bei, dass die Vision von gelebtem Frieden in Essen Wirklichkeit wird. Dazu will ich persönlich beitragen und ermutigen.“

Schalwa Chemsuraschwili, Stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Essen

„Die Jüdische Kultus Gemeinde Essen unterstützt die Essener Allianz für Weltoffenheit und Solidarität aus tiefster Überzeugung. Religiose Fanatiker und säkulare Provokateure schüren den Hass, sie glauben im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein. Hass und Gewalt mit kriegerischen Auseinandersetzungen sind in einem fast unerträglichen und steigenden Maße an der Tagesordnung. Die Welt scheint aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Millionen Menschen sind vertrieben oder geflüchtet. Das Jüdische Volk hat im Laufe seiner Geschichte häufig am eigenen Leibe erfahren müssen, was Vertreibung, Flucht und Fremdsein bedeuten. Eine riesige Herausforderung für unsere Gesellschaft ist, die Werte wie Glaubens- und Gewissensfreiheit, Solidarität, Toleranz und Respekt von hier lebenden Bürgern und von Neuankömmlingen zu fordern und zu bewahren. Gemeinsam müssen wir Antisemitismus, Rassismus und jede Art von Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen.“

Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve, für das Katholische Stadtdekanat Essen und den Katholikenrat Essen
Altfrid Norpoth, Vorsitzender des Katholikenrats Essen

„Weltoffenheit ist ein Merkmal des christlichen Lebens, weil Gott offen für diese Welt ist. Zu dieser Offenheit gehört der liebevolle und zugleich realistische Blick auf diese Welt, wie sie wirklich ist. Eine solche Haltung darf dem Blick in die Augen des Mitmenschen, des Nächsten, nicht ausweichen. Schließlich wollen auch wir vom Anderen wahrgenommen und angenommen werden. Bei diesem Blick erkennen wir, wie verschieden die Menschen sind und wie viele, ganz unterschiedliche Möglichkeiten es gibt, das Leben zu gestalten. Demgegenüber ist Toleranz grundlegend. Wir sehen aber auch viele innere Zwänge und äußere Umstände, die ein eigenbestimmtes Leben verhindern. Das gilt vor allem für die vielen Menschen, die als Flüchtlinge und Entwurzelte bei uns Schutz, Geborgenheit und Heimat suchen. Das erfordert Solidarität und Barmherzigkeit. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Er ist Ebenbild Gottes. Dieser Grundsatz ist nicht verhandelbar. Seine Umsetzung in Toleranz und Solidarität ist oft gefährdet. Er muss durch das Recht geschützt werden. In unserer Stadt Essen erleben wir dankbar, dass es Vielen wichtig ist, diese Werte zu teilen und sie auch zu leben. Um dies zu würdigen und darüber hinaus einen Impuls zur Stärkung dieser Werte im persönlichen Alltag zu geben, zählt die Katholische Stadtkirche Essen zu den Gründern und Unterstützern der Allianz.“

Muhammet Balaban, Vorsitzender der Kommission Islam und Moscheen in Essen e.V.

„Die Kommission Islam und Moscheen in Essen steht für Transparenz und Vertrauen. Es gilt, diese Werte im kommunalen Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Sie will über die Kommunikationsstrukturen an dem gegenseitigen, uneingeschränkten Respekt mitwirken. Der Einsatz für ein vielfältiges Essen hat für uns oberste Priorität!“

Wolfgang Dapprich, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Essen

„Das Essener Handwerk steht den Flüchtlingen, die Deutschland zu ihrer neuen Heimat machen möchten, gerne für Eingliederung und Integration zur Verfügung. Getreu dem Motto der Imagekampagne des deutschen Handwerks „interessiert uns nicht, woher man kommt, sondern wohin man will!“ Es ist für uns selbstverständlich, dass Menschen, die in ihrer „alten“ Heimat verfolgt werden, die um Freiheit und Leben für sich und ihre Angehörigen fürchten müssen, in Deutschland Zuflucht geboten wird. Die Asylsuchenden mit Bleibeperspektive müssen sich jedoch auch integrieren lassen. Dazu gehört insbesondere, dass sie das Grundgesetz sowie deutsches Recht respektieren und sich danach auch verhalten.“

Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen

„Essen ist eine weltoffene Stadt und Heimat für fast 600.000 Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, Kultur, Religion und Sprache. Doch bei aller Individualität wissen wir in Essen: nur gemeinsam können wir unsere Stadt voranbringen. Uns eint der Wille, friedlich und respektvoll zusammen und miteinander zu leben. Deshalb gibt es bei uns keinen Platz für Ausgrenzung und Diskriminierung. Das macht Essen zu einer lebens- und liebenswerten Stadt. Auf diesen seit Generationen gewachsenen Zusammenhalt sind wir zu Recht stolz. In der Essener Allianz für Weltoffenheit und Solidarität wollen wir zusammen stehen gegen diejenigen, die unsere Gesellschaft aus welcher Richtung auch immer durch Hass und Gewalt spalten wollen. Dass hinter diesem gemeinsamen Interesse die große Mehrheit der Essener Bürgerinnen und Bürger steht, macht mich sehr stolz auf meine Heimatstadt.“

Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen

„Vielfalt bereichert – dies stellen wir immer wieder aufs Neue fest, denn seit 13 Jahren kommen an der Universität Duisburg-Essen Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammen, um gemeinsam zu Forschen und zu Lernen. Der Austausch von Wissen, von Perspektiven und von Talenten hat uns gelehrt in Möglichkeiten zu denken anstatt in Grenzen. Damit sind wir sehr erfolgreich. Und wir sind überzeugt: Von dieser Vielfalt können wir auch als Gesellschaft profitieren. Schutzbedürftigen eine menschenwürdige Zuflucht zu bieten ist daher nicht nur ein humanitäres Gebot. Es ist zugleich eine Chance für uns.“

» Download: Aufruf und Statements der Essener Allianz für Weltoffenheit (.pdf-Datei)